Para trás na civilização ;-)

...JUHUUUUUUUUUUUUU!!!! Ich bin wieder da ;-) Und wer hat das Internet wieder hinbekommen? Ich ;-) naja, nicht alleine, aber ich war der Durchfuehrer. Es war echt unglaublich beschissen 2 Wochen ohne Internet, das koennt ihr euch gar nicht vorstellen. Ich war ja schon gewoehnt einige tage keine Internet zu haben, wenn es regnet, aber 2 Wochen!!!!! Aber jetzt ist zum Glueck alles wieder gut (klopf auf Holz, denn in brasilien weiss man ja nie). Ach ja, ich bin mal zur Abwechslung wieder krank. Ich schliddere irgendwie von einer Krankheit in die Naechste: Von einer Lebensmittelvergiftung in eine Bronchitis und was ich jetzt habe, das weiss ich nicht so ganz genau. Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber, Halsschmerzen.... Ich hoffe es ist nicht Cachumba (Mumps), denn dann sehe ich spaetestens Morgen aus, wie eine Figur aus dem Gruselkabinett ;-)

So, jetzt hab ich aber echt ne Menge zu erzaehlen ;-) Also das letzte Mal habe ich euch geschrieben, bevor ich zu dem Kurzurlaub in Oscars Haus gefahren bin... Dann wollen wir da auch mal anfangen :-)

Also, wir hatten also die Kinder in 4 gruppen aufgeteilt, so dass sie alle fuer 2 Naechte in das haus von Oscar nach Extrema fahren konnten. Die erste Gruppe war also von samnstag bis Montag dort und am Montag sollte ich dann gehen. Morgens erfuhr ich von Oscar, dass ich mit den 20 Jungs, den kleinen und mittleren zwischen 5 und 15 Jahren dort sein wuerde. Ein Monitor, Faisca, kam mit und eine neue Voluntaerin, Ilse, die wir praktisch auf dem Weg zum Haus an der Rodoviaria aufsammelten. Promt an dem Tag, an dem unsere "Ferien" losgingen, war der Regen verschwunden und die Sonne schien und brezelte unerbittlich.
In dem Haus von Oscar angekommen, waren fast alle Kinder sofort im Swimmingpool,

die anderen spielten Baskettball oder Billard. Wir Erwachsenen mussten aber leider feststellen, dass die brasilianische Organisation echt voellig fuern Arsch ist, denn wir hatten nichts zu essen und wir sollten uns ja selbst versorgen ;-0 TYPISCH!!! Alo schickten wir Oscar los, um das Noetige zu kaufen. Wir spielten mit den Kindern Basketball und Billard,

verbanden Schnittwunden vom Swimmingpool und beaufsichtigten die kleinen im Pool. Am Abend begannen wir dann gemeinsam mit den Kindern zu kochen, denn die Kueche war draussen im Garten und gross genug, so dass alle mithelfen konnten. Aber davor sollten alle Kinder, wie auch im Kinderheim, duschen. Die einzige Dusche, die es aber gab war draussen neben dem Pool mit kaltem Wasser. Nur wir Voluntaere und Monitore durften die Dusche im Haus benutzen. Das war echt so lustig, als dann ca 17 Jungen in Unterhose und Shampoo im Haar im Garten standen, waehrend wir anfingen zu kochen.

Faisca war der Chefkoch und zauberte uns "Uma comida show" Nudeln mit Hackfleischsosse, aber echt der Oberhammer.

Alle Kinder assen zusammen draussen und danach wurde gemeinschaftlich aufgeraumt, geputzt und gespuelt. danach durfte natuerlich wieder gespielt werden und um 10 Uhr wurden die Betten vorbereitet. Wir alle schliefen zusammen (17 Jungs, Faisca und ich) in der Squash-Halle auf Matratzen-mehr oder weniger, denn als wir die Betten vorbereiteten, mussten wir leider feststellen, dass wir nur 6 Matratzen und 15 Decken hatten..... und jetzt sag mir mal, wie man da 20 Personen unterbringt??? ich war echt f.... u. und Oscar auch. Er war so sauer, dass er um 22.30 uhr im Orfanato anrief, um zu fragen, wie das bitte gehen soll. Gut, aber fuer diese Nacht blieb uns nichts anderes uebrig, als die Sofakissen und alle Matratzen eng aneinander zu legen und die Kinder drauf zu quetschen. Ich schnappte mir einen Schlafsack von Oscar und beschloss auf dem Boden zu schlafen. Um ca. 23.00 Uhr waren dann alle startklar einen bzw. 2 Filme zu sehen und zwar im Squash-Raum mit Hilfe eines Beamers. das war fast wie Kino, denn ilse, faisca und Ich machten Popcorn fuer die Kinder.

Die ersten schliefen schon nach wenigen Minuten ein, aber der Grossteil hielt wirklich 2 Filme durch, was so viel hiess, als dass wir das auch mussten :-( Um 1.30 Uhr konnte ich endlich auf dem Boden schlafen und um 6.30 Uhr waren die ersten schon wieder wach. Eine extrem kurze Nacht ;-) Aber was blieb uns anderes uebrig, als aufzustehen und das fruehstueck vorzubereiten. Die Kinder halfen ganz viel und es machte allen Spass.

Wir hatten Kekse, Broetchen, frisch gepressten Orangensaft, Kaba, Milch, Kaffee und Bananen. Also echt total viel im gegensatz zum fruehstueck im Kinderheim. Nach dem fruehstueck wurde wieder gemeinsam aufgeraeumt und alle Kinder verteilten sich auf baskettball, Billard und Swimmingpool. Gegen Mittag begannen wir das essen vorzubereiten. Wir machten ein barbecue und da die kinder hier etwas (?????) mehr essen, als wir bei uns (sag3n wir mal das dreifache!!!) sollte es dazu Reis und Pommes geben.

Die Pommes machten wir selber und da Faisca am Grill beschaeftigt war, blieb mir nichts anderes uebrig, als den Reis vorzubereiten. da ich aber keine Ahnung habe, wie man in Brasilien reis macht (jetzt schon ;-)), machte ich ihn einfach auf deutsche Art mit Hilfe eines Kindes. Er war stolz wie Oscar, dass er deutschen Reis vorbereitet hatte, auch wenn dieser echt mega salzig war ;-) Am Nachmittag gingen wir dann mit allen Kindern zum Praca zum Eis-essen und danach noch ein bisschen durch die gegend laufen.

Bis zum Abendessen spielten dann alle Kinder ausgelassen und hielten sich groesstenteils im Pool auf. Zum Abendessen gab es Hot Dog und danach wieder 2 Filme. Auch diese Nacht schlief ich kaum, denn das war ein unglaubliches Schnarchkonzert ;-) Der letzte tag fing total cool an, denn ilse und ich beschlossen Pfannkuchen zum fruehstueck zu machen. Die Kinder freuten sich riesig und assen unglaublich viel.

Nach dem essen passierte aber leider eine Sache, die nicht so schoen war. Wir hatten 2 kinder dabei, die Tabletten nehmen muessen. Eines dieser Kinder ist schizophren und nimmt seine Medikamente immer zum Fruehstueck. Da diese Routine so drin ist, dachte keiner von uns daran, dass wir ja ca 2-3h spaeter gefruehstueckt hatten. Er bekam also einen Anfall und ich hatte ihn noch nie so gesehen.... Er schlug trat und wurde dermassen agressiv, dass man ihn festhalten musste. ich war so froh, dass Faisca da war, um ihn zu sichern, denn ich haette das nicht hinbekommen. Als ich auf ihn zu ging, um ihm die Medikamente zu geben, schaffte er es mir den Becher mit Wasser aus der hand zu schlagen und mich quasi zu duschen..... Faisca und ich beschlossen ihn in das basketballfeld zu sperren, natuerlich mit faisca zusammen, so dass er niemand anderen verletzen kann und wir ihn nicht die ganze Zeit festhalten muessen. Ich habe ihn wirklich noch nie so gesehen, er schinpfte "Sohn einer Hure, ich bring dich um" etc. Auf dem Weg zum Baskettballfeld schaffte er es mich mehrmals zu treten. Nach ca. 1h hoerte er auf und lag nur noch regungslos auf dem Boden und wimmerte. Faisca ging mit ihm nach unten wechselte die Kleidung und als er wieder hoch kam, war er ganz der Alte. er kam zu mir und wollte dass nur ich ihm die Medizin gebe und bat mich um verzeihnung. Total krass.... Am schlimmsten war es, in seine Augen zu sehen, denn man sah, dass er nichts gegen diesen Anfall, oder besser Ausfall tun konnte.....
Nach dem Mittagessen kam dann ein Amazon, vollgepackt mit der letzten gruppe runter, um uns abzuholen. Ich war echt voellig am Arsch, aber es war soooooo schoen. Am schoensten ist, dass jetzt die verbindung mit diesen kindern noch enger ist ;-)

Das war also mein Kurzurlaub ;-) So und wo gwhts jetzt weiter... Ach so. nach diesem schoenen ereigniss gab es 3 tage voller scheiss Ereignisse, die ich echt erschreckend fand:

Als also die letzte Gruppe von Kindern in dem Haus von Oscar waren, waren nicht besonders viele Monitore und Kinder da. Also ging ich mit einer Gruppe von 5 Jungen zum See zum Schwimmen. Ich sollte sie nur beaufsichtigen....NUR!!! nach einer Weile wurde ich gerufen, dass meine hilfe kurz im Computerraum gebraucht wuerde. Ich ging also nach oben und kam nach ca 10 Minuten an den See zurueck. Alle Kinder waren immernoch da. Nach ca. einer Stunde verliessen wir den See. Fuer mich war alles ganz normal gewesen und nichts besonderes passiert...... Aber leider hatten die kinder die gelegenheit genutzt, als ich kurz weg war, Beizmittel aus dem holzschuppen zu klauen und diesen zu schnueffeln. Sie wurden voellig bloed und drehten durch und die Monitore mussten sie richtig festhalten. Ich fuehlte mich so schuldig, aber was haette ich machen sollen.....

Am naechsten tag bekam ein Kind einen Ausraster und ging mit einem Messer, was er in der Kueche geklaut hatte auf einen Monitor los. Zum Glueck war der Junge echt klein, so dass sich Jonathan wehren konnte und ihm das Messer abnahm. Keine 2h spaeter klaute der gleiche junge den Arbeitern eine Axt!!!! und verschwand damit im Mato... faisca folgte ihm und konnte die Axt zum glueck finden.

Aber nicht genug. Am naechsten Abend sassen wir im Monitorraum, als wir Geschrei hoerten. Leo, ein Monitor brachte einen Jungen im Polizeigriff rein und stellte ihn mit samt den Kleidern unter eine kalte Dusche. Die Kinder hatten das beizmittel an einem Ort versteckt und waren an diesem Tag 3 mal dort hin gegangen um zu schnueffeln. 6 Kinder waren vollkommen high und ausser Kontrolle. So etwas habe ich echt noch nie gesehen.... Ich sprach danach lange mit Leo, weil er sich so schlecht fuehlte, dass er den Jungen so fest sichern musste. Und er erklaerte mir, dass das im Moment echt harmlose Vorfaelle seien und dass da schon einiges vorgefallen sein. na herzlichen Glueckwunsch

So und jetzt zu guter Letzt: Wir sind wieder gewachsen ;-) Nicht nur dass wir 2 neue Kinder im Heim haben, nein, wir sind auch wieder 6 Voluntaere ;-) 5 frauen und immernoch Floris ;-)

Innerhalb von 1 Woche kamen 3 neue Voluntaerinnen: Ilse, 21 Jahre aus Holland, Julie 19 aus Belgien und Laura, 18, aus Holland. Schoen, ich bin also Aussenseiter ;-) Nicht nur, dass ich mit Abstand die Aelteste bin, nein die koennen sich auch die ganze Zeit in hollaendisch unterhalten und ich verstehe nix ;-) nein, aber es ist echt voll cool. Ich musste allerding umziehen, denn wir hatten nicht genug betten im Schlafzimmer, so dass ich jetzt im Wohnzimmer schlafe, aber das macht nix, denn ich bin ja nur noch 4 Wochen hier :-(.... Wir haben also wieder einen Arbeitsplan und es bleibt mehr freizeit fuer jeden Einzelnen, das ist total gut. Das team muss sich n9ch ein bisschen einspielen, aber das wird schon. Julie hat allerdings solches heimweh, dass sie wohl das Orfanato frueher als gewollt verlassen will.....

Wir waren aber alle gemeinsam in der Pizzeria um unsere neue Konstellation zu feiern ;-) Das ist Julie aus belgien.... sie hat richtig schlimmes Heimweh und will 6 Monate bleiben!!!!!

Floris (links) habt ihr glaub ich schon gesehen. Mit ihm verstehe ich mich total gut. er ist jetzt schon 4 Monate hier und bleibt nochmal genauso lang-respekt!

Laura (rechts) ist total nett und ich verstehe mich so gut mit ihr, auch wenn sie das gleiche Alter wie meine Schwester hat. In ihrer Art und Weise verhaelt sie sich deutlich aelter.

Ilse (links) hat vor dem kinderheim 3 monate in Sao Paulo in einer Krabbelgruppe in einer favela gearbeitet. Sie bleibt 3 Monate hier und ist so lustig.

Sietske (rechts) kennt ihr auch schon, denn mit ihr verbringe ich ja schon meine gesamte Zeit hier im Kinderheim.

Wie ihr seht ist echt einiges passiert und wenn ich jetzt nachdenken wuerde, dann wuerden mir bestimmt noch 1000000 Sachen mehr einfallen.

Was ich jetzt schon merke, ist, dass ich hier echt nicht weg moechte.... Auch wenn das ein voellig unterschiedliches Leben ist, so lebe ich es hier im Moment und es gefaellt mir. Ich fuehle mich zu Hause und bin ein teil des Kinderheims..... Aber es sind ja noch 4 Wochen und die werde ich in vollen Zuegen geniessen!!!!

Ist euch eigentlich bewusst, dass wir uns schon in 10 Wochen wieder sehen??????

ich umarme und druecke euch!!!!!!