15.3.07

Cachoeira? - Nao, CACHOEIRAO!!!!!

So hier Lieben,
jetzt sind wir an dem Ort gelandet, den so viele Menschen mit Brasilien verbinden: Foz do Iguacu, oder besser Cataratas, denn so heißen die eigentlichen Wasserfälle. Mit diesem Punkt unserer Reise verbanden wir nicht nur einen weiteren Highlight, sondern auch eine weitaus angenehmere Sache. Wir hatten nämlich beide von unseren Eltern, die sich als Komplizen herausstellten, zu Weihnachten den Aufenthalt in einem ganz netten Hotel, direkt am Eingang des Parkes, bekommen. GANZ NETT?????? Hallo, das Ding war der Oberhammer und als wir von dem Taxi bis vor die Tür gefahren wurden und mit unseren großen Backpacker-Rucksäcken die Lobby betraten, müde und dreckig, fühlten wir uns dann doch ein bisschen fehl am Platz. Es hätte nur noch gefehlt, dass uns die Rezeptionistin fragt, ob wir uns sicher seien, die Rechnung am Ende bezahlen zu können ;-). Na klar konnten wir, wir hatten ja nen Gutschein ;-)
Nachdem wir dann unser Zimmer bezogen hatten und uns über all den Kompfort gefreut hatten. Machten wir es uns auch gleich am hoteleigenen Pool gemütlich und ließen uns die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf den Bauch brennen. Hätten wir da schon gewusst, das das Wetter am nächsten tag nicht so rosig aussah..... Nach dem Duschen ging es dann in das hoteleigene Restaurant zum Essen. Da wir recht weit vom Stadtzentrum entfernt waren, hatten wir quasi keine andere Wahl ;-) Was soll ich sagen, uns sind fast die Augen übergequollen. Das fing schon damit an, dass uns die Tür aufgehalten und die Stühle zurecht gerückt worden sind. Und erst das Buffett! Jede Menge verschiedener Salate, verschiedene Fisch- und Fleischsorten, Reis, Nudeln und zum Nachtisch Obst, Puddings, Kuchen,... Wir haben uns fast totgefressen.
Abends fielen wir einfach nur todmüde ins Bett-um 21.45 Uhr ;-).

An unserem ersten Tag sollte es auf die argentinische Seite gehen, denn da war die Anfahrt länger und auch die Besichtigung des Parkes zeitaufwändiger. Also verließen wir um 9.30 Uhr das Hotel. Der erste Bus fuhr erstmal an uns vorbei, weil wir Trottel auf der falschen Seite standen. Den 2. bekamen wir aber und mussten nach 10 min aussteigen, um in einen anderen Bus umzusteigen, der uns auf die argentinische Seite bringen sollte. 45 min warteten wir also auf diesen Bus, der nach 5 min an der brasilianischen Grenze hielt, um die Leute aussteigen zu lassen, die das Land verlassen wuerden...... naja, da hat die Tine mal wieder nicht richtig zugehört, und die Sandra auch nicht ;-) jedenfalls waren wir der festen Überzeugung, auch so einen Stempel zu brauchen und stiegen mit aus.... Ich bekam meinen Stempel auch sofort, aber Sandra nicht, denn die hatte den Einreisewisch nicht dabei, Ihr Glück, ich hatte mir nämlich soeben den AUsreisestempel aus Brasilien geholt, der besagte, dass ich, wie das Wort schon sagt AUSREISEN würde. Das wollte ich ja aber gar nicht. Ich wollte doch nur einen tag an die Wasserfälle, wie ich auch dem sehr genervten Herren von der Police Federal erklärte. Der speiste mich dann damit ab, dass ich am Abend mich eben wieder um einen Einreisestempel bemühen müsse. Natoll, da war die Freude groß und vor allem die ANgst, sie könnten mich abends nicht mehr ins Land lassen. Sandra und ich schmiedeten schon Pläne, was dann passieren würde. Das Wetter trug zu meinen düsteren Gedanke bei.
Wir nahmen aber den nächsten Bus, der dann die Grenze passierte, an der wir den richtigen Stempel bekamen. Um 13 Uhr waren wir dann endlich im Park.....

Wir nahmen als erstes eine kleine Bimmelbahn, die uns bis an den 1,2 km langen Steg zur Garganta del Diabo führte. Von hier aus liefen wir über diesen Steg, der sich über einen extrem breiten Teil des Rio Iguacu schlängelte. Schon von weitem sah man den aufsteigenden Wasserdampf, der ueber dem Fluss schwebte. Als wir naeher kamen, sah es erstmal so aus, als würde as Wasser an einer Stelle einfach vom Erdboden verschluckt werden,

je näher wir aber kamen, umso tiefer wurde dieses Loch im Fluss, bis wir es dann bei unserer ANkunft in voller Größe sehen konnten - UNGLAUBLICH! So etwas haben wir noch nie gesehen. Es waren solche Wassermassen, die da in die Tiefe stürzten, dass man gar nicht mehr wusste, wo man als erstes hinschauen sollte.
Wir blieben eine ganze Weile stehen, schauten einfach nur in die stürzenden Wassermassen und fragten uns die ganze Zeit, wo das ganze wasser her kommt.
Da wir ja so spät angekommen waren, standen wir aber leider unter Zeitdruck und mussten weiter, aber sattgesehen, an diesem Naturwunder hatten wir uns natürlich nicht. Aber wir hatten ja noch eine ganz bestimmte Bootsfahrt vor ;-) Also fuhren wir mit der Bimmelbahn wieder zurück an die Stelle, an der die beiden anderen Rundwege starteten. Wir entschieden uns zuerst fuer den Oberen, der praktisch oberhalb der Wasserfälle entlang lief. Es ist schwer zu beschreiben, was wir gesehen habenund wie das war, aber unsere Fotos werden es euch dann nach unserer Heimreise beschreiben. Danach ging es auf den unteren Pfad, der uns auch zur Anlegestelle der Bote brachte. Wir hatten uns nämlich entschlossen eine Bootsfahrt IN die Wasserfälle zu machen ;-) Ja, IN!!!!! Wir bekamen Schwimmwesten und besondere Taschen, in denen alles verstaut wurde, was NICHT nass werden sollte und dann gings los. Zuerst ganz harmlos relativ nah an die Wasserfälle zum Fotos schiessen. Dann hiess es aber: Guarda a machina (Schützt die kameras) und wir fuhren ein Stück in den teufelsschlund rein. Es war unglaublich, wie der Bootsführer das Boot über Strudel und Wellen führte. Dann bekamen wir eine Dusche an einem Wasserfall, aber das sollte noch nicht alles gewesen sein. Mit einem Affenzahn nahm er Kurs auf den größten wasserfall auf argentinischer Seite und fuhr direkt REIN!!!! Wir standen wie unter einem Massagestrahl. Während ich darum bat nicht noch einmal da rein zu fahren, schrie Sandra schon NOCHMAL!!!! Oh man und es ging nochmal da rein ;-) Genial sag ich euch - so im Nachhinein ;-). Im Anschluss hatten wir auch schon die Tour geschafft und machten uns auf den Rückweg, denn ich musste ja noch in das nette Land, in dem ich sogar ein Visum HATTE ;-) einreisen. Aber um es kurz zu machen, ich habe einen Stempel bekommen und da die Busse am späten Abend nicht mehr so oft fahren, waren wir schon wieder Ewigkeiten unterwegs, bis wir im Hotel um 21.00 Uhr ankamen. Als wir im Hotel ankamen, teilte mir die Rezeptionistin mit, dass es schon 10 Anrufe fuer mich gegeben habe ;-) Das konnte ja nur mein Vater sein, der wissen wollte, ob ich nicht doch etwa in dem Teufelsschlund ertrunken wäre ;-)

Nachdem die Eltern beruhigt und wir geduscht waren, ging es dann dann zum Essen (lecker!) und danach ins Internet - in Form von zwei Laptops (!), die in einer Nische im großen Vorraum des Hotels standen.
Damit war dann auch schon ein weiterer genialer Tag unseres Abenteuers zu Ende.

An Tag zwei stand dann die brasilianische Seite auf dem Programm. Die Anreise war weniger aufwändig als am Tag zuvor - wir fielen aus unserem Hotel raus, liefen keine 10 Minuten und waren am Eingang des Parks. Von dort aus ging es mit einem Bus erstmal zum Hotel Tropical das Cataratas (liegt direkt im Park, auch sehr nett). Von dort startet dann der Rundweg, der den Fluss entlang führt und immer wieder Aussichtsplattformen auf den argentinischen Teil der Wasserfälle bietet.
Der Weg endet an einer Aussichtsplattform, die direkt vor einem der Nebenfälle ist, welcher auch eine Menge Stoff für viele, viele Fotos bietet.
Von dieser Aussichtsplattform kann man mit einem Aufzug noch ein Stück höher fahren und noch ein Stückchen laufen. Dann steht man sozusagen mitten in der Schlucht des Rio Iguacu vor den gigantischen Hauptfällen. Krasses Gefühl und einfach nur unglaublich, was einem die Natur da so bietet.
Das Wetter war leider auch an diesem Tag nicht so der Hammer und man kann sich kaum vorstellen, wie sich uns das Naturschauspiel in der Sonne dargestellt hätte. Wir spielten nocheinmal kurz mit dem Gedanken, den Bootstrip auf der brasilianischen Seite auch noch zu machen, denn der ging wirklich voll in den Teufelsschlund rein, aber das war dann doch etwas zu teuer ;-). Die Landesgenze zwischen Argentinien geht nämlich praktisch genau durch den Fluss und der Teufelsschlund gehört zum grössten Teil der brasilianischen Seite, weshalb wir am Vortag nicht mit dem Boot wirklich dort hinein fahren durften. Nach diesem etwas kürzeren aber mindestens genauso aufregenden und umwerfenden Vormittag blieb uns noch der ganze Nachmittag, um den größten Vogelpark Südamerikas zu besuchen, der übrigens nur ca. 100m von unserem Hotel entfernt lag ;-) geiles Hotel, was?
Der Vogelpark ist, wie schon gesagt der größte in Südamerika, hat aber nicht nur Vögel, sondern auch Reptilien und Affen. Er ist in einem wunderschönen Urwald gelegen und die Vögel sind nicht nur in kleinen Volieren, sondern auch in großen begehbaren Gehegen untergebracht. Dort gab es wirklich alles zu sehen, von Papageien, über Tucane, über Flamengos etc. Aber auch Schlangen, Krokodile und Affen.Das schöne an ihm ist einfach, dass er dem natürlichen Lebensraum der Tiere so ähnlich ist. Wir liefen bestimmt 2 Stunden darin herum und Sandra fotographierte bestimmt jeden einzelnen Vogel mindestens 1x ;-) Am Ende des Rundgangs kam man zu einem kleinen Café, vor dem sich sämtliche Papageienarten tummelten und eine Schlange, die man in die hand nehmen durfte. Sandra war natürlich Feuer und Flamme und schaut euch mal den Gesichtsausdruck an, das sieht so aus, wie: "Ich will auch so eine!!!!!" (Was sie auch genau so sagte, also Frau Möller-Ruth, das wäre ein gelungenes Ostergeschenk ;-))Auch ich nahm die Schlange nach langem Zögern in die Hand und mein Gesichtsausdruck vermittelte ungefähr das gegenteil, von dem was Sandra wohl gedacht hat ;-). Ich war hingegen überglücklich, als man mir einen Papagei auf den Arm setzte:Es waren auf jeden Fall wieder 2 unbeschreibliche Tage in einem ganz anderen Teil Brasiliens. Und wer nach Brasilien kommt der muss das auf jeden fall gesehen haben!!!!!
Am nächsten Morgen wurden wir schon um 5 Uhr mit dem Taxi im Hotel abgeholt, aber davor bekamen wir doch tatsächlich noch Frühstück - Luxus. Auch wenn ich mir das lieber gespart hätte, denn meinem Bauch ging es schon seit 3 tagen recht besch........ Um 6.40 Uhr ging dann unser Flugzeug nach Florianopolis.... und das könnt ihr dann im nächsten Eintrag lesen ;-)
Bis dahin ihr Lieben, fühlt euch umarmt von den Backpackern!