Chapada Diamantina - natureza de mais!
sooooooo wir haben echt ganz schoen lange auf uns warten lassen, was die neuen Reiseberichte angeht, aber jetzt gehts los und zwar dieses mal aus Sandras Feder ;-) Falls sich einige von euch also fragen, ob sie den Text schonmal gelesen haben, dann koenntet ihr damit Recht haben, denn Sandra ist eine ganz fleissige Rundmailschreiberin ;-)
Also, jetzt gehts erstmal los mit der Chapada, einer der spektakulaersten Orte, die wir besucht haben:
Am 26.2. sind wir mit dem Nachtbus 6h von Salvador in die Chapada Diamantina gefahren. Diese Busse werden so extrem runtergekuehlt, dass wir richtig gefroren haben, trotz 3/4 Hose Pulli und Jacke. Wir haben zwar immermal kurz geschlafen, aber besonders erholsam war es nicht.
Am 27.2. sind wir dann morgens um 6 Uhr in Lençois, einem kleinen netten Staedtchen, angekommen. Direkt am Bus wartete schon eine Horde Brasilianer um uns fuer ihre Pousada und ihre Agentur (um dann die Touren in den Park zu buchen) zu gewinnen. Nach dieser Nacht war das echt zuviel, wie die auf einen eingeredet haben.
Wir hatten schon vorher eine Pousada gebucht (dank Michael) und wurden vom Bus abgeholt und dorthin gebracht. Dann haben wir erstmal ein Uebergangszimmer zum Nochmal-Hinlegen bekommen. Daraus wurden glatt nochmal 2h Tiefschlaf und jede Menge stranger Traeume. Dann schnell unter die Dusche und zum Fruehstueck, denn um 10 Uhr kam unser Guide, mit dem wir eine Tour fuer den ersten Tag vereinbart hatten.
Halb kletternd ging es dann los - durch Natur und Landschaften, das koennt ihr euch nicht vorstellen. Kann ich jetzt so auch gar nicht beschreiben. Einfach nur schoen und fernab jeder Zivilisation. Irgendwann kamen wir am ersten Wasserfall an (dort trafen wir dann auch ein paar andere Besucher); nach ein paar Fotos ging es dann erstmal weiter zu einem weiteren Wasserfall - nach wie vor ohne feste Wege oder Schilder oder sonst irgendwas, was auf Menschen schliessen lassen wuerde. Da man in dem zweiten Wasserfall nicht baden sollte, gingen wir zurueck zu dem ersten und machten es uns im Wasser gemuetlich. Neidisch??????
Zurueck in Lençois waren wir total erschlagen (ob von den vielen schoenen Eindruecken oder der Busfahrt sei mal dahingestellt) .
Fuer den 28.2. und 1.3. hatten wir eine zweitaegige Trekking-Tour gebucht. Mit einem grossen Rucksack zu zweit ging es morgens zunaechst mit dem Auto 70 km in Richtung "middle of nowhere" bis zum Fusse des Cachoeira da Fumaça (ein Wasserfall, der so heisst, weil das Wasser unten nur als Wasserdampf ankommt). Ab da hiess es 7 km bergauf, ohne feste Wege, ungefaehr so:
Keine festen Wege, oft war Klettern angesagt - und das mit grossem Rucksack. Unser Guide hat schon nach kurzer Zeit so heftig gestunken, dass einem echt uebel haette werden koennen.
Oben angekommen wurden wir fuer alle Strapazen belohnt: Ein Ausblick ins Tal mit seinen Landschaften, Pflanzen und Felsen. Einfach unglaublich. Und natuerlich der Cachoeira da Fumaça. Liegend kann man von einem kleinen Plateau aus unglaubliche Fotos vom Wasserfall machen. Das sieht dann ungefaehr so aus: Nach diversen Fotos und einer kleinen Staerkung ging es dann weiter hauptsaechlich bergab; steil allerdings und oft so klettermaessig, dass ich (wir haben zwischendrin gewechselt) den Rucksack absetzen musste. Irgendwann waren wir dann an einem Wasserfall, wo wir erstmal ausgiebig gebadet haben - unser Guide Gott sei Dank auch! Als er aus dem Wasser kam, hat er sich erstmal ein Tuetchen gedreht und in aller Seelenruhe geraucht. Es sollte nicht das letzte an diesem Tag und erst recht nicht waehrend unserer Tour sein. Dann ging es weiter irgendwo durch "the middle of nowhere" mit diversen Wasserfaellen, Pflanzen, Baeumen und Landschaften, das habt ihr noch nicht gesehen. Keine Spur von Zivilisation.
Schliesslich kamen wir abends um fuenf mit zitternden Knien, voellig erschoepft an dem Wasserfall an, an dem wir uebernachten wuerden. An dem Platz waren noch zwei andere Gruppen. Schnell Zelt aufgebaut und zum Waschen in den Wasserfall. Unser Guide hat in der Zwischenzeit Abendessen gekocht - Huehnchen und Nudeln mit Wuerstchen. Nach dem Essen ging es dann auch ganz schnell ins Zelt und um halb acht (!) haben wir uns gute Nacht gesagt. Da die Schlafsaecke gestunken haben und das Zelt nicht so ganz dicht war (es hat die ganze Nacht geregnet), wurde es allerdings eine eher unruhige Nacht.
2. Tag:
Am naechsten Morgen klingelte um sieben Uhr der Wecker und nach einem ausgiebigen Fruehstueck auch gleich wieder ab in Wildnis. Wir haben uns gleich zu Anfang gewundert, wie ein Mensch so frueh am Morgen schon so stinken kann?!
Zu Beginn kletterten wir die Bergsteiger am Fluss entlang - schmale Wege, glitschig und dann auch noch klettern (mit Rucksack wohl gemerkt!). Keine einfache Sache!
Nach ich weiss nicht genau wie lange (man verliert irgendwie das Zeitgefuehl) kamen wir am ersten Wasserfall des Tages an. Da die Sonne noch nicht draussen war und es verhaeltnismaessig kuehl war, wollten wir diesmal nicht baden - in der Hoffnung, dass unser Guide dies tun wuerde. Das hatte er dann auch vor, wollte uns aber vorher noch an eine Stelle bringen, von der aus man den Wasserfall gut fotografieren kann. Also ging es ueber und durch den Wasserfall auf die andere Seite. An einer Stelle muss man etwa einen Meter von einem Stein zum anderen springen. Unser Guide ging vor, um uns von der anderen seite helfen zu koennen. Tine sprang als erste - und rutschte irgendwie vom Stein ab. Wendal (unser Guide) konnte sie nicht halten und so fiel sie ins Wasser - ausgerechnet an einer Stelle mit relativ viel Stroemung. Zum Glueck hat sie sich am naechsten Stein festgehalten und kam aus dem Wasser gekrabbelt. Ihre erste Sorge galt ihrer Kamera, die in ihrer Bauchtasche mit ins Wasser gefallen war. Der Kamera gehts gut. Tine allerdings hatte ein dickes Ei an ihrem Schienbein, das bedrohlich schnell gewachsen ist. Also zum Kuehlen ins Wasser. Da sassen wir dann auf einem Stein mitten im Wasserfall und haben den Schrecken erstmal verdaut. Nach einem weiteren Joint fuer unseren Guide und genuegend Kuehlung fer Tines Schienbein ging es dann weiter. Ewig schoene Landschaften und kaum eine Menschenseele. Der zweite Wasserfall des Tages:
Eine kleine Premiere fuer Tine. Sie ist doch tatsaechlich durch Wasser, wo sie den Boden nicht gesehen hat, bis zum Wasserfall geschwommen... und hat es ueberlebt!
Eine der Gruppen, mit denen wir auch uebernachtet hatten, hat uns staendig ueberholt, und dann wir wieder sie. Bis auf eine weitere Gruppe, die uns staendig ueberholten und dann wir wieder die. Die waren vielleicht komisch. Durchgehend laut nur Bloedsinn labernd und Musik hoerend sind die den Berg runter gelaufen. Soviel zum Thema keine Zivilisation und so. Die haben echt eine Menge verpasst. Der letzte Wasserfall dieses Tages ist auch eine natuerliche Rutschbahn. Und sieht auch sehr beeindruckend aus. Als es anfing zu regnen, wappneten wir uns fuer den letzten Teil unseres Ausfluges. Irgendwann kamen wir mit wackligen Knien, schmerzenden Gelenken und voellig ausgepowert in Lençois an. Schnell noch eine Pousada fuer die Nacht besorgt und dann gings nur noch unter die Dusche und ins Bett. Wir haben geschlafen wie Steine.
2.3.:
An unserem letzten Tag haben wir dann schliesslich eine Tour mit dem Auto gemacht. In unserm Zustand genau das richtige, aber nicht das gleiche. War mehr sowas wie eine Kaffeefahrt. Man wird mit dem Auto zu irgendwas gefahren, guckt sich das an und steigt dann wieder ins Auto, um zum naechsten zu fahren. Auf dem Programm standen die Besichtigung einer Grotte, die Besteigung des Pai Inacio. (Kurzer Einschub von mir ;-): An diesem Foto koennt ihr genau sehen, was Sandra am liebsten macht. Sie haelt sich extrem gerne am Abgrund auf. Waere ich mein Vater, oder ihre Mutter, gewesen, dann waere ich wahrscheinlich ausgerastet ;-) )
Danach ging es noch eine Runde Baden. Zwei weitere Programmpunkte mussten wetterbedingt ausfallen. Nachmittags waren wir zurueck in Lençois und haben uns fuer die 6stuendige Busfahrt zurueck nach Salvador gewappnet.
Sooooooooooo, ich bin echt begeistert, wie schoen ausfuehrlich und lustig Sandra unseren Aufenthalt in der Chapada geschildert hat und ich kann allem nur beipflichten. Wir beide haben diese Tage trotz grosser Anstrengung wirklich in vollen Zuegen genossen.
Und das war erst der erste Streich und der zweite kommt sogleich.....
Dicke Kuesse von den Backpackern
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